Search

Ausg’steckt is: Die schönsten Plätze in der Wachau

In kräftigem Orange lugen die frischen Marillen zwischen den saftgrünen Blättern hervor. Entlang der Trockensteinterrassen strecken sich die jungen Trauben von Riesling und Grünem Veltliner der Sonne entgegen. Ich folge dem Radweg an Weinreben und Obstplantagen vorbei in den nächsten Ort. Wo ich auch hinblicke, reihen sich historische Renaissance- und Barockhöfe, gotische Pfarrkirchen und prächtige Bauernhäuser aneinander. Ein wenig fühle ich mich wie eine Zeitreisende. Als ich durch die urige Kellergasse mit ihren zünftigen Heurigenlokalen brause, dreht sich das Rad der Geschichte ein paar Jahrhunderte zurück. Immer tiefer tauche ich in die romantische Atmosphäre dieses Kleinods ein und spüre den Hauch aus vergangenen Winzertagen.

Zu Gast in der Welterbe-Region

Es ist Hochsommer. Im Weingarten herrscht emsiges Treiben. Blätter und Äste werden gekürzt und fallen zu Boden, Trauben werden herausgeschnitten. Nur die besten Früchte dürfen später das Etikett der Wachauer Weine tragen. Die Schweißtropfen fließen, die Armmuskulatur vibriert. Weil Maschinen in den steilen Terrassenlagen nicht fahren können, wird die Arbeit noch von Hand verrichtet. Auf den warmen Mauern tanken die Smaragdeidechsen ein wenig Sonne. Sie sind namensgebend für eine der bekanntesten Weinmarken, den sogenannten Smaragd. Wir sind auf Sommerfrische in der Wachau, die in Niederösterreich zwischen Krems und Melk an der malerischen Donau liegt. Die hügelige Flusslandschaft bietet dabei eine perfekte Kombination aus Aktiv- und Genussurlaub. 

Das Winzerdorf Spitz an der Donau

Tief im nährstoffreichen Boden verankert, klammern sich die Rebstöcke an die über 80 Grad steilen Hänge des Burgberges. Umzingelt von den roten Häuserdächern ist er das Wahrzeichen des kleinen Ortes Spitz im Herzen der Donauregion. Der Name „Tausendeimerberg“, wie der Burgberg auch genannt wird, stammt daher, dass in guten Jahren 1000 Eimer oder 56 000 Liter Wein geerntet werden konnten. In diesem Dorfidyll beziehen wir unser Quartier für die nächsten Tage, um die schönsten Ecken der Weltkulturerbe-Region zu erkunden.

UnterkunftGästehaus Ruinenblick  (ca. 73 Euro pro Nacht im Doppelzimmer inkl. Frühstück)
Meine Meinung: Umgeben von Weingärten und in unmittelbarer Nähe zum Tausendeimerberg liegt das kleine Gästehaus sehr idyllisch. Das Ortszentrum von Spitz und die Heurigenlokale erreichst du nach nur wenigen Minuten Fußweg. Das Zimmer war sehr sauber und wir haben uns rundum wohlgefühlt. Die Gastgeberin Romana hat uns nicht nur mit guten Tipps, sondern auch mit interessanten Geschichten während des Frühstücks versorgt.

Spitz-Tausendeimerberg-Sonnenuntergang
Bei einem Rundgang am Burgberg in Spitz genießen wir die Weinlandschaft.
Spitz-Blick-auf-die-Donau
Vom Tausendeimerberg luge ich durch die Weinreben auf das Donauufer.

Donauradweg: Wir sind min Rad’l da 

Wer gerne in die Pedale tritt und sich den Wind um die Nase pfeifen lässt, erkundet die Wachau auf zwei Rädern. Vom ehemaligen Bischofssitz Passau führt der Donauradweg über Linz, die Wachau sowie Wien in die slowakische Hauptstadt Bratislava. Wir entscheiden uns für die Etappe Spitz – Krems, bei der wir hin und retour insgesamt 42 km zurücklegen. In die andere Richtung, von Spitz nach Melk, beträgt die Distanz ebenfalls rund 40 Kilometer. „So muss es wohl im Garten Eden aussehen“, denke ich mir beim Anblick der prächtigen Obstbäume, an deren Zweigen Äpfel und Birnen heranreifen. Auch die Früchte der Weinreben werden immer praller und wandeln sich zu saftigen Trauben.

So früh am Morgen wird die Stille nur durch die Geräuschkulisse der Natur und meiner Gangschaltung durchbrochen. Der nächste Ort kündigt sich an. Ich reduziere die Geschwindigkeit und mit einem Ruck rastet die Kette in den Zahnkranz ein. Der Schotter knirscht unter meinem Reifen. Ich passiere die Ortstafel und finde mich mitten im schönsten Altstadtflair wieder. Kleine, weiß umrahmte Fenster, riesige hölzerne Doppelflügel-Türen und bunte, detailverliebte Fassaden kennzeichnen die meist zweistöckigen Gebäude. Erker und Türmchen sorgen für einen verspielten Charakter. Mehrmals drücke ich auf die Bremse, um die einzigartige Stimmung in ein paar Bildern einzufangen.  

Wichtige Informationen zum Radausflug

Übrigens: wenn du kein eigenes Rad hast, kannst du dir ganz einfach eines vor Ort ausleihen. In Spitz habe ich für ein normales Fahrrad 14 Euro pro Tag bezahlt. 

Um die Flussseite zu überqueren, kann man die Brücken in Melk sowie Krems oder eine der sogenannten „Rollfähren“ (z.B. Dürnstein-Rossatz, Spitz-Arnsdorf oder Weißenkirchen-St.Lorenz) nutzen. Auf den Rollfähren können nicht nur Personen und Fahrräder, sondern auch Autos transportiert werden.

Hier findest du alle Informationen zum Donauradweg.
Hier findest du alle Informationen und Preise zu den Fähren

Altstadtgassen
Die Radtour führt uns durch die bezaubernden Gassen zahlreicher Winzerorte.
Dürnstein
Beim Rückweg nach Weißenkirchen radeln wir entlang des rechten Donauufers und können einen schönen Blick auf Dürnstein erhaschen.
Radtour_Melk
Mit dem Rad auf Erkundungstour durch die Wachau. Entlang des Donauradweges kann man sämtliche Highlights der Welterberegion entdecken.

Über Stock und Stein: Wandern am Welterbesteig

„Kann man in der Wachau überhaupt wandern?“ Und ob! Wer möchte, kann die gesamte Wachau entlang des Welterbesteiges begehen. 14 Etappen führen nördlich und südlich der Donau 180 Kilometer durch die Flusslandschaft. 

Der Höhenweg leitet uns häufig direkt durch die Weinterrassen. Über meinem Kopf schwenkt der Winzer die Sense. Beim Blick nach unten offenbart sich das pittoreske Donautal mit den verträumten Städtchen. Auf den sanften Hügeln thronen die stillen Wächter der Region. Die mittelalterlichen Burgruinen erzählen von einer Zeit, in der Plünderungen, Gefangenschaften und Eroberungen an der Tagesordnung standen. Monumentale Stifte wie Göttweig und Melk sind bemerkenswerte Zeugen sakraler Kunst. 

Natürlich kann man auch nur einzelne Etappen auswählen. Wir haben uns für die 2. Etappe entschieden und sind von Weißenkirchen über den Vogelberg nach Dürnstein in umgekehrter Richtung gewandert. Dabei haben wir 878 Höhenmeter und 16 Kilometer in 6 Stunden zurückgelegt. Bei einem erneuten Aufenthalt in der Wachau ging es über die 3. Etappe 10,5 Kilometer von Spitz nach Weißenkirchen.

Um wieder zum Ausgangspunkt zurück zu kommen, haben wir die regionale Wachaubahn genutzt. Alternativ kannst du auch den lokalen Bus nehmen. Hier findest du alle Etappen und Informationen zum Welterbesteig

Weissenkirchen-vom-Welterbesteig
Mit den Weinbaudörfern Joching, Wösendorf und St. Michael bildet Weißenkirchen das pulsierende Herz des Weltkulturerbes Wachau.
Ausblick-auf-Weissenkirchen-Welterbesteig
Inmitten des Ortskerns von Weißenkirchen erhebt sich die mächtige gotische Pfarrkirche.
Weinterrassen-Wachau
Während der Wanderung gelangen wir immer wieder an schöne Aussichtspunkte.
Wanderweg-durch-Wein
Mitten durch die Weinterrassen, bergauf und bergab, wandern wir auf den Spuren des Welterbesteigs.
Ausblick-Vogelberg
Von der Kanzel am Vogelberg eröffnet sich ein weitläufiges Panorama, das mich ins Staunen versetzt.
Rotes Tor Spitz
Nur 20 Minuten Gehzeit vom Ortskern entfernt, liegt „Das Rote Tor“, eines der Spitzer Stadttore.
Spitz-RotesTor
Verträumt schmiegen sich die Weinterrassen an die Hänge der Spitzer Berge. Hier gedeihen die Spitzenweine des aktuellen Jahrganges.
RotesTor-Spitz
Das Rote Tor ist das letzte der sieben Befestigungstore, welches im Dreißigjährigen Krieg in einer blutigen Schlacht von den Schweden eingenommen wurde. Wenn die untergehende Sonne die Weinblätter in ein warmes Licht taucht, ist der Ausblick von hier oben besonders schön.
Spitz
Mit ihrem milden Klima, den steilen Felsflanken über den Weinterrassen und den verträumten Winzerorten ist die Wachau ein kleines Paradies im Herzen Niederösterreichs.
Welterbesteig
Auf unserem Weg von Spitz nach Weißenkirchen gelangen wir zu diesem einsamen Aussichtspunkt, von dem man den Tausendeimerberg und Spitz aus der Vogelperspektive betrachten kann.
Wandern-durch-die-Weinberge
Im Herbst erwartet dich in der Wachau ein prächtiges Farbenspiel.
Weissenkirchen Weintraube
In Weißenkirchen erinnert eine riesige silberne Weintraube an die Haupteinnahmequelle des kleinen Winzerorts.
Reife Weintrauben
Das milde Sommerklima, die Nähe zu den Alpen und zur Donau als Wärme- und Feuchteregulator bieten ideale Voraussetzungen für den Obst- und Weinbau.

Die schönsten Sehenswürdigkeiten der Wachau

Donaumetropole Krems

Die größte Stadt in der Wachau, Krems, ist berühmt für ihre wunderschöne Altstadt. Lückenlos fügt sich ein Architekturschatz an den nächsten. Während ich mein Rad über die Kopfsteinpflaster manövriere, fühle ich mich wie auf einer Reise durch die verschiedensten Kunstepochen. Obwohl jedes Gebäude seinen individuellen Charme versprüht, wirkt die Altstadt wie aus einem Guss erschaffen. Die sehenswertesten Häuser befinden sich im Stadtteil Stein sowie um das Steiner Tor am Südtiroler Platz. Nicht nur entlang der quirligen Fußgängerzone, sondern auch in den Seitengassen, verstecken sich die schönsten Schmuckstücke der Stadt. Kulturinteressierte können sich nach allen Regeln der Kunst in der Museumsmeile verführen lassen. Egal ob Landesgalerie, Karikaturmuseum oder Kunsthalle Krems – der Kunstgenuss kommt garantiert nicht zu kurz. 

Hier findest du die Öffnungszeiten und Preise des Karikaturmuseums.
Alle Informationen zu den Öffnungszeiten und Preisen der Kunsthalle Krems.
Mehr Informationen zu den  Öffnungszeiten und Preisen der Landesgalerie.

SteinerTor-Krems
Das Steiner Tor ist das einzig erhaltene von ursprünglich vier Stadttoren.
AltstadtKrems
Die Obere und die Untere Landstraße, einst wirklich Landstraßen durch die Donauauen, sind heute belebte Einkaufsstraßen.
AltstadtKrems2
Entlang der Landstraße finden sich zahlreiche sehenswerte Altbauperlen.
Kremser Altstadt
In der Altstadt von Krems herrscht ein einzigartiges historisches Flair.
Krems-AltstadtSpaziergang
Die Piaristenkirche in Krems ist die älteste Kirche der Stadt.
GozzoBurg-Krems
Die Gozzoburg mir ihrer auffälligen Loggienfassade und den gotischen Spitzbögen war einst das Wohn- und Arbeitspalais des Kremser Bürgers Gozzo.
Marillenknödel-Jell
Zur Stärkung gibt es Marillenknödel im traditionsreichen Gasthaus Jell.
Barockkunstwerk Stift Melk

Ich lege meinen Kopf in den Nacken. Das Deckenfresko von Paul Troger zeigt die Göttin der Weisheit, Pallas Athene, und Herkules in Anspielung auf Kaiser Karl VI. Wo ich heute inmitten des Marmorsaales stehe, fanden früher ausgedehnte Bankette für das Kaiserhaus statt. Ich durchschreite die Holztüre und stehe nun auf der großen Terrasse, der Altane. Das Donautal, die Stadt Melk sowie die Westfassade der Stiftskirche schieben sich in mein Blickfeld, bevor ich die berühmte Stiftsbibliothek betrete. 

Das dunkle Holz mit goldfarbenen Akzenten sowie die unzähligen goldbraunen Buchrücken bilden einen starken Kontrast zu dem farbenfrohen Deckenfresko. Der Geruch von Pergament liegt in der Luft. Zahlreiche Bibelausgaben, Werke zur Theologie, Rechtswissenschaft, Erd- und Himmelskunde, Geschichte und barocke Lexika stillten schon vor Jahrhunderten den Wissensdurst der Mönche. Insgesamt 16 000 Bücherbände stehen in Reih und Glied bis oben hin zur Decke. Zu gerne würde ich selbst die Holzleiter hochklettern und in den alten Handschriften blättern. Den Abschluss unseres Rundganges bildet die überwältigende Stiftskirche, die in Blattgold, Marmor und Stuck schwelgt. Jeder Winkel des Barockbaus scheint von Heiligenfiguren, Engeln, Stuckarbeiten oder Fresken ausgefüllt. Das gigantische Kirchenhaus wirkt einschüchternd und einladend zugleich. Andächtig sitze ich auf der Holzbank und blicke vor zum Hauptaltar, wo sich soeben die Mönche zum Mittagsgebet eingefunden haben.

StiftMelkVorderansicht
Bei einem Besuch des Stifts Melk kannst du in die Jahrtausende alte Geschichte des Klostertums eintauchen.
Stift-Bibliothek
Insgesamt besitzt das Stift Melk 100 000 wertvolle historische Bände, die in 12 Räumen großteils abseits der Besucherströme verwahrt werden.

Als die Benediktinermönche 1089 nach Melk kamen, war das Stift noch eine bescheidene Burg. Seine heutige Pracht verdankt das Kloster Abt Berthold Dietmayer. Unter seiner Aufsicht fand die barocke Neugestaltung durch Jakob Prandtauer zwischen 1702 und 1746 statt. Ein verheerender Großbrand 1297 sowie die tiefe Krise und Aufspaltung der katholischen Kirche im Spätmittelalter hätten beinahe zur Auflösung des Stifts geführt. Der größte Kunstschatz ist übrigens das Melker Kreuz, welches einen Holzsplitter enthält, der vom Kreuz Christi stammen soll. 

Eine persönliche Führung durch das Stift dauert ca. 1 Stunde und findet mehrmals täglich statt.
Auf der Website findest du die aktuellen Öffnungszeiten und Preise.  

Stift-Melk
Das Stift Melk dürfte das bekannteste Fotomotiv der Wachau sein. Der rechteckige Prälatenhof wird von vier modernen Darstellungen der Tugenden Gerechtigkeit, Tapferkeit, Mäßigkeit und Weisheit geschmückt.
Stift-Melk-vom-Ort
Auf einem 40 Meter hohen Felsvorsprung errichtet, thront der mächtige ockerfarbene Komplex über dem kleinen Ort Melk. Stift Melk verfügt über rund 500 Zimmer und hat eine Länge von 320 Metern.
Garten-StiftMelk
Im angrenzenden Stiftspark befindet sich ein barocker Pavillon, in welchem heute ein Café eingerichtet ist. Zudem wird er für Konzerte genutzt.
Melk-Altstadt
Das Zentrum von Melk ist durch zahlreiche denkmalgeschützte Bauwerke geprägt und jedenfalls einen Streifzug wert.
Stift Göttweig

Schon von weitem sind die markanten roten Zwiebeltürme des Stiftes zu erkennen. Hoch oben auf 449 Metern Seehöhe thront es unweit der Stadt Krems über der Donau. Ebenso wie das Stift Melk ist Göttweig ein Benediktinerkloster, das noch heute von Mönchen bewohnt wird. Es wurde 1083 gegründet und im Jahr 1094 den Benediktinern übergeben. Mittelalterliche Spuren finden sich heute nur mehr an wenigen Stellen. Die Entrudiskapelle, die Alte Burg, die Krypta und der Chor der Kirche lassen Erinnerungen an die mittelalterliche Phase aufleben. Sein barockes Antlitz erhält das Stiftsgebäude im 18. Jahrhundert, als Göttweig nach einem Brand im Barockstil wieder aufgebaut wurde. Federführend war Johann Lucas von Hildebrandt, dessen Pläne aber nur zu zwei Drittel vollendet wurden. Kaisertrakt, Kaiserstiege, die Fürsten- und Kaiserzimmer sowie die Stiftskirche sollten bei einem Besuch jedenfalls auf deinem Programm stehen. 

Auf der Website findest du die aktuellen Öffnungszeiten und Preise

Stift Göttweig
Heute sind von den mittelalterlichen Bauwerken Göttweigs nur noch Reste vorhanden, da nach einer verheerenden Brandkatastrophe im Jahre 1718 der barocke Neubau des Stiftes notwendig wurde.
Kirche Göttweig
Im 17. Jahrhundert wurde die Stiftskirche, welche im Kern romanisch ist, weitgehend barockisiert.
Orgel Göttweig
Die Orgel im Stift Göttweig ist ein Prachtwerk barocker Baukunst.
Die Kaiserstiege wurde 1739 mit einem herrlichen Deckenfresko von Paul Troger versehen. Dieses zeigt Kaiser Karl VI. als Helios-Apollo mit Musengefolge.
Fürstenzimmer-Goettweig
Im Kaisertrakt befindet sich das pompöse Gobelinzimmer.
Burgruine Aggstein

Das Landherrengeschlecht der Kuenringer, der Raubritter Jörg Scheck vom Wald und die Adelige Anna von Polheim-Parz – die Burg Aggstein ging seit ihrem Erbau zu Beginn des 12. Jahrhunderts durch viele Hände. 350 Meter über dem Fluss gelegen, schaut sie seither auf das Donautal herab und könnte so manche Schauergeschichte aus dem Ärmel schütteln. Obwohl die Türken die Burg 1529 niederbrannten, erstand sie wieder aus der Asche auf. Am einfachsten gelangt man mit dem Auto zur Burgruine, am schönsten jedoch zu Fuß, beispielsweise von Aggsbach-Dorf entlang des Welterbesteiges oder vom Wallfahrtsort Maria Landegg durch den mystischen Dunkelsteinerwald. Stiegen und Stege führen heute durch die mächtigen Mauern der gut erhaltenen Burg. 

Auf der Website findest du die aktuellen Öffnungszeiten und Preise.

Burgruine Aggstein
Die Ruine Aggstein erhebt sich als einst mächtige Burganlage über der Donau.
Aggstein-Burg
Aggstein war lange Zeit als Raubritterburg gefürchtet. Einer Sage zufolge ließ Jörg Scheck seine Gefangenen auf die Steinplatte vor der Burg sperren, sodass sie nur verhungern oder in den Tod springen konnten. Die Ausgesperrten erinnerten Scheck immer an Rosen, von dem der Name Rosengärtlein stammt.
Burg Aggstein
Die Burgruine Aggstein ist der Überrest einer Burg, die bis Mitte des 14. Jahrhunderts dem Adelsgeschlecht der Kuenringer gehörte.
Blick-Aggstein-Felsloch
Schon einst konnten die Burgherren die herrliche Aussicht auf die Donau genießen.
Stift und Burgruine Dürnstein

„Räder bitte schieben“ – das Schild am Ortseingang lässt erahnen, dass die engen Straßen in Dürnstein selten leer sind. Touristen aus aller Welt schlendern durch die mittelalterlichen Gassen, deren Bürgerhäuser die Geschichte lebendig werden lassen. Der blau-weiße, opulente Turm des Augustiner-Chorherrenstifts sticht als Farbklecks aus der Landschaft hervor und zählt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Wachau. Das Rampenlicht muss er sich nur mir der Burgruine Dürnstein teilen, die durch eine Mauer mit der Altstadt verbunden ist. Die Festung wurde im 12. Jahrhundert von den Kuenringern erbaut und 1645 durch die Schweden völlig zerstört. Während ich zwischen den Überresten des Mauerwerks die Stufen hinaufsteige, ziehe ich gedanklich die verfallenen Wände hoch. In meinem Kopf erschaffe ich ein Bild der romanischen Burgkapelle, von den Sälen und Zimmern im einstigen Wohntrakt und der Vorburg, in welcher der Burgwächter einst wohnte. Vom Ortszentrum führt ein 20-minütiger Fußweg hoch zur Burg. Während des Aufstieges erzählen Infotafel von der Gefangenschaft des englischen Königs Richard Löwenherz in den Jahren 1192/93 durch den Babenberger-Herzog Leopold V.

Ruine-Duernstein
1645 eroberten die Schweden in der Endphase des Dreißigjährigen Kriegs unter Lennart Torstensson auch Dürnstein. Bei ihrem Abzug sprengten die Schweden die Toranlage der Burg.
Der Aufstieg zur Ruine Dürnstein lohnt alleine schon wegen der Aussicht auf Dürnstein und den romantischen Ausblick auf die Wachau.
Eingebettet in eine friedliche Landschaft liegt mir das mittelalterliche Städtchen Dürnstein zu Füßen.
Duernstein-Heuriger
Nach 16 km Wanderung haben wir uns die leckeren Spinatknödel im Heurigenrestaurant „Alter Klosterkeller“ wahrlich verdient.
Gastgarten-Duernstein
Ein Gastgarten mitten in den Weinreben – im Alten Klosterkeller genießen wir bei einem herrlichen Schmaus den grandiosen Ausblick.

Weitere Highlights in der Wachau

  • Die Ruine Hinterhaus in Spitz ist eine alte Wehranlage und stammt aus dem 12. Jahrhundert. Du kannst die Ruine über einen Weg von Spitz aus erreichen.
  • Über den Panoramaweg Spitzer Graben kannst du zur Burg Oberranna in der Nähe von Mühldorf wandern. Die Burgmauern beherbergen heute ein Hotel. Tagesgäste können in der Burgschänke einkehren.
  • Bergfexe können über den sogenannten Vorgelbergsteig zur geschichtsträchtigen Ruine Dürnstein aufsteigen.
Während der Wanderung kommt man immer wieder an grandiosen Aussichtspunkten vorbei.
Die Strecke über den Vogelbergsteig zur geschichtsträchtige Burgruine Dürnstein zählt zu den schönsten Wanderstrecken der Wachau. Das letzte Wegstück ist mit Drahtseil und Ketten gut gesichert.
  • Schiff ahoi! Ein besonderes Erlebnis ist es, die Wachau vom Schiff aus zu erleben und die sanften Wellenbewegungen der Donau zu spüren. Hier findest du alle Informationen und Fahrpläne.
  • In einer der bedeutendsten Weinregionen Österreichs darf eine Weinverkostung selbstverständlich nicht fehlen. Wir haben an einer Weinerlebnis-Führung in der sogenannten „Sandgrube 13“ in Krems teilgenommen, die einen interessanten Einblick in die Welt des Weinbaus gewährt. In dem Eintrittspreis sind drei Weinproben inkludiert. Auf der Website findest du die aktuellen Öffnungszeiten und Preise.  
Weintrauben
Im Herbst sind die Rebstöcke mit saftigen Trauben übersät.
Weinwandern
In der Wachau git es unzählige schöne Plätze zu entdecken.

Guten Appetit! Lecker speisen in der Wachau

Die Wachau ist ein Ort des Genusses. Eine deftige Brettljause und ein edler Tropfen Wein dürfen zum Ausklang eines gelungenen Tages nicht fehlen. Informiere dich immer vorab, ob der Heurige deiner Wahl auch gerade „ausg’steckt“ hat, denn die meisten Betriebe haben nicht durchgehend geöffnet.

Melk-Marillenknoedel
Die Marillenknödel im Rathauskeller kann ich wärmstens empfehlen.

Mein Fazit: Nur etwas für Weinliebhaber? Von wegen! Obwohl ich die Wachau bereits von Tagesausflügen kannte, hat es erst jetzt so richtig gefunkt. Die Verbindung von Kultur, Kulinarik und sportlichen Aktivitäten hat mich wirklich begeistert. Wie gerne würde ich in diesem Augenblick von meinem Rad springen und in einem der Heurigen inmitten der Weinberge Platz nehmen. Oder die versteckten Winkel in einer der zahlreichen Burgruinen ausfindig machen. Empfehlenswert ist eine Reise in die Wachau im Juli zur Marillenernte oder zur Weinlese im Herbst.

Write a response

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Close
Close