Senkrecht ragen die drei massiven, schlank zulaufenden Felstürme aus dem Boden. Jeder der drei Gipfel hat seine eigene einmalige Form und Größe, aber sie sind alle ähnlich in ihrer einzigartigen Kontur. Die Spitzen sind so scharf und markant, als würden sie den Himmel durchbohren. Ich kann meinen Blick nicht abwenden, so fasziniert bin ich von ihrer Schönheit. Die hellen Kalksteinbänder, die sich gegen den blauen Himmel abheben, bilden einen Kontrast zu den dunklen Schatten und Rissen in den Felsen. Es ist, als ob die Natur selbst ein Meisterwerk geschaffen hatte, das alle menschliche Vorstellungskraft übertrifft.
Inhaltsverzeichnis
Wo die Natur Geschichten erzählt
Der Naturpark Drei Zinnen erstreckt sich in den Gemeinden Innichen, Sexten und Toblach in der Provinz Südtirol und umfasst eine Fläche von über 11.000 Hektar. Zu den berühmten Drei Zinnen gelangt man am einfachsten über die Auronzohütte, welche über eine mautpflichtige Straße erreichbar ist. Vom Parkplatz wandern wir entlang eines gemütlichen Schotterweges unterhalb der stattlichen Drei Zinnen in Richtung Lavaredohütte. Kurz vor der Hütte halten wir uns links, um zum Paternsattel hochzusteigen. Bereits jetzt erhasche ich die ersten fesselnden Blicke auf das berühmte Dreigespann, das vor mir aufragt wie ein kolossales Meisterwerk der Natur. Am Fuße des majestätischen Paternkofels spazieren wir entlang des sanften Hangrückens, der uns den Weg zur Drei Zinnen Hütte weist. Von der Auronzohütte bis zur Drei Zinnen Hütte benötigst du etwa 1,5 Stunden.
In diesen frühen Morgenstunden, wenn die Welt noch im sanften Schlummer ruht, atme ich die klare, erfrischende Bergluft ein. Die imposanten Gipfel, die im zarten Licht des beginnenden Tages erstrahlen, mahnen mich an die gewaltige Macht der Natur und unsere flüchtige Existenz im Vergleich zu diesen uralten Bergriesen. Der Herbst hat seine künstlerische Hand im ganzen Land hinterlassen und die Umgebung ist in warme Nuancen von Gold und Rot getaucht, als würde die Natur selbst ein lebendiges Gemälde vor meinen Augen malen.
Leiternsteig: Schritt für Schritt nach oben
Berg | Toblinger Knoten 2617 Meter Misurina, Südtirol |
Wandern | Leiternsteig (B/C) Zustieg: 1,5 bis 2 Stunden ab Parkplatz Auronzohütte 30 Minuten ab Drei Zinnen Hütte Abstieg: 2 Stunden zurück zum Parkplatz bei der Auronzohütte Vom Gipfel des Toblinger Knotens erfolgt der Abstieg über den Feldkurat-Hosp-Steig (A/B). Kletterzeit: 30 Minuten Steighöhe: 100 Höhenmeter Gesamthöhe: 760 Höhenmeter |
Hütte | Drei Zinnen Hütte |
Anfahrt | Gebührenpflichtiger Parkplatz Auronzohütte Zum Google Maps Routenplaner Informationen zur Mautstraße |
Von der Drei Zinnen Hütte aus brechen wir auf, um den Einstieg zum Leiternsteig zu finden, der uns hinauf zum erhabenen Toblinger Knoten führt. Die Silhouette dieses isolierten Felsmonuments gleicht dem Anblick von drei scharfen Schwertklingen, die mutig in den Himmel ragen und beinahe die Wolken berühren. Gleich hinter der Drei Zinnen Hütte verläuft ein Pfad, der uns über einen sanften Wiesenrücken leitet. Der Einstieg zum Klettersteig mag anfangs etwas rätselhaft erscheinen, doch wir finden ihn, indem wir den Toblinger Knoten auf seiner linken Seite umgehen und über ein Band an der Südwestseite entlang auf die Nordseite kommen. Achte unbedingt auf die Pfeilmarkierungen auf den Felsblöcken, um den Einstieg zu finden.
Der Name „Leiternsteig“ trägt eine faszinierende Geschichte in sich. Er verdankt seinen Namen den 17 Leitern, die uns wagemutig durch einen engen Kamin führen, der nahezu senkrecht die Nordflanke des Toblinger Knotens erklimmt. Diese Leitern sind nicht nur ein Teil des Klettererlebnisses, sondern tragen auch eine geschichtliche Bedeutung. Ursprünglich von österreichischen Soldaten unter der Führung von Feldkurat Hosp während des Ersten Weltkriegs errichtet, dienten sie dazu, einen Posten auf dem Gipfel zu erreichen. Nach dem Krieg fiel die Anlage jedoch langsam in Vergessenheit, bis sie im Jahre 1979 wiederbelebt wurde. Heute erinnern die Leitern nicht nur an eine düstere Vergangenheit, sondern gewähren auch einen spektakulären Aufstieg zu einem der faszinierendsten Aussichtspunkte in den Dolomiten. Teile der alten Wehr- und Steiganlage sind immer noch sichtbar und erzählen von vergangenen Zeiten, als die Kaiserjägertruppen furchtlos und entschlossen die Felswände erklommen.
Hoch hinauf: Schlüsselpassagen und Nervenkitzel
Während ich mich im Kamin des Klettersteigs befinde, spüre ich eine Mischung aus Aufregung und Nervenkitzel, die meine Sinne in Alarmbereitschaft versetzt. Die engen Felswände drängen sich nah an mich heran und die Aussicht nach unten in die Tiefe ist atemberaubend und ein wenig furchteinflößend zugleich. Mein Herzschlag beschleunigt sich und meine Hände sind leicht verschwitzt, als ich mich auf die überhängende Leiter vorbereite, die vor mir aufragt. Ein Hauch von Höhenangst schleicht sich in mein Bewusstsein. Der Blick nach oben zeigt mir, dass ich diesen herausfordernden Abschnitt bewältigen muss. Die Leiter, die über dem Abgrund schwebt, erfordert von mir volles Vertrauen in meine Fähigkeiten und die Ausrüstung. Meine Beine zittern leicht, als ich den ersten Schritt auf die Leiter setze.
Jeder Aufstieg fühlt sich wie ein kleiner Triumph an, während ich höher und höher klettere. Die Konzentration ist alles. Ich lasse meine Höhenangst hinter mir und finde meinen Rhythmus. Die Leiter vibriert unter meinen Schritten, aber ich vertraue ihr und dem Sicherungsseil. Ein Blick nach unten zeigt mir, wie weit ich gekommen bin und der Stolz darüber, mich meinen Ängsten gestellt zu haben, überwiegt alles andere. Ich arbeite mich durch die enge Schlucht und unzählige Leitern nach oben. Die Leitern sind manchmal senkrecht montiert, teilweise auch verschneidend und nur kurz durch Kletterstellen im Fels unterbrochen. Immer wieder stoße ich auf Überbleibsel des alten Kriegssteiges und in solchen Momenten erwacht die Geschichte buchstäblich zum Leben.
Gipfelmagie: Ein Blick, der das Herz höherschlagen lässt
Schließlich erreiche ich den Gipfel des Toblinger Knotens. Ein Gefühl der Freude und Erleichterung durchströmt mich. Ich blicke wie aus der Vogelperspektive hinüber zu den berühmten Drei Zinnen, die sich würdevoll vor mir erheben. Ihr markantes Erscheinungsbild, mit ihren scharfen Gipfeln und steilen Felswänden, ist einfach überwältigend. Es fühlt sich fast so an, als könnte ich sie mit den Fingerspitzen berühren. In der Ferne ragt der Paternkofel empor, seine Umrisse werden im sanften Tageslicht deutlich sichtbar. Unter mir liegt die winzige Drei Zinnen Hütte fast wie ein Spielzeughaus in dieser beeindruckenden Berglandschaft. Die Szene ist surreal, als ob ich in einer Miniaturwelt stehen würde. Um mich herum erstrecken sich die zerklüfteten Gipfel der Sextner Dolomiten. Ihre Formen und Farben verschmelzen zu einem wahren Fest für die Sinne. Ich nehme mir die Zeit, all diese Eindrücke auf mich wirken zu lassen und in vollen Zügen zu genießen.
Für den Abstieg wählen wir den 2017 komplett neu sanierten, südöstlich gelegenen Feldkurat-Hosp-Steig, dessen Wegführung ebenfalls steil und teils recht luftig, aber deutlich einfacher als der Leiternsteig ist. Mit einem kräftigen Satz lande ich wieder auf festem Boden und wir nehmen den Rückweg in Richtung Drei Zinnen Hütte in Angriff.
Paternkofel-Klettersteig: Auf den Spuren des Ersten Weltkrieges
Berg | Paternkofel 2744 Meter Misurina, Südtirol |
Wandern | De Luca Innerkofler Klettersteig (B/C,1) Zustieg: 1 Stunde 15 Minuten Abstieg: 1,5 Stunden Kletterzeit: 1,5 Stunden Steighöhe: 300 Höhenmeter Gesamthöhe: 800 Höhenmeter |
Hütte | Drei Zinnen Hütte |
Anfahrt | Gebührenpflichtiger Parkplatz Auronzohütte Zum Google Maps Routenplaner Informationen zur Mautstraße |
Die Luft ist eisig und der Wind peitscht über die schroffen Gipfel der Sextner Dolomiten. Wir schreiben das Jahr 1915 und der Erste Weltkrieg hat die imposanten Alpen in ein erbarmungsloses Schlachtfeld verwandelt. Doch dieser Tag ist alles andere als gewöhnlich. In der steilen Wand des Paternkofels steht Sepp Innerkofler, hoch oben in den Bergen, umgeben von einer bedrückenden Stille, die nur von den fernen Donnerschlägen des Krieges unterbrochen wird. Die Herzen seiner Gefährten schlagen laut vor Aufregung und Entschlossenheit, denn sie sind gekommen, um ihren geliebten Berg zurückzuerobern, der von den Feinden besetzt ist. Doch die Versionen über das tragische Ereignis, das sich nun entfaltet, sind unterschiedlich.
Ein tragisches Schicksal
Die trügerische Ruhe wird durch das Geräusch fliegender Steine durchbrochen, gefolgt vom Knattern der Gewehrschüsse. Die Italiener haben die Gruppe entdeckt. In diesem Moment wird Sepp Innerkofler getroffen. Das Blut fließt über sein Gesicht und der Schmerz ist überwältigend. Die Österreicher behaupten, eine Kugel habe Sepp getroffen. Die Italiener sagen, ein Stein habe ihn tödlich verletzt. Die Ironie dabei ist, dass der Mann, der den Stein geworfen hatte, Piero de Luca, kurz zuvor noch von Sepp Innerkofler an der Großen Zinne gerettet worden war. Die Leiche von Sepp Innerkofler wird zunächst am Gipfel des Paternkofels beigesetzt und später auf den Friedhof von Sexten umgebettet, nachdem sich der Frontverlauf verändert hatte. Der Klettersteig auf den Paternkofel trägt heute den Namen beider Beteiligter: De Luca-Innerkofler-Klettersteig. Sepp Innerkofler zählte damals zu den herausragendsten Alpinisten und war für seine Erkundungen in den Dolomiten bekannt, unter anderem für seine Erstbegehung der Nordwand der Kleinen Zinne.
Während des Ersten Weltkriegs, insbesondere zwischen 1915 und 1917, war der Paternkofel ein umkämpfter Berggipfel an der Frontlinie zwischen Österreich-Ungarn und Italien. In dieser Zeit wurden komplexe Kriegsstellungen und Stollensysteme in den Berg gehauen, um strategische Vorteile zu gewinnen. Die Kriegsstellungen bestanden aus Schützengräben, Bunkern, Artilleriepositionen und anderen Verteidigungsanlagen, die in den Fels des Paternkofels gebaut wurden. Diese Stellungen dienten dazu, die feindlichen Truppen in Schach zu halten und die Kontrolle über den Berggipfel zu behalten. Denn der Paternkofel war aufgrund seiner hohen Lage von strategischer Bedeutung, da er eine ausgezeichnete Sicht auf das umliegende Gebiet bot.
Kletterfieber inmitten einer wilden Felsarena
Der Einstieg in den Klettersteig liegt kurz vor der Drei Zinnen Hütte in südöstlicher Richtung, nahe dem sogenannten „Frankfurter Würstl“, einem markanten Felsturm beim Stolleneingang am Nordgrat des Paternkofels. Der erste Abschnitt des Klettersteigs führt etwa 400 Meter über steile Stufen, die durch alte Kriegsstollen verlaufen und in denen absolute Dunkelheit herrscht. Daher ist eine Stirnlampe unverzichtbar, um sicher voranzukommen. Während dieser Passage bieten einige Felsenfenster immer wieder faszinierende Ausblicke auf die grandiosen Drei Zinnen und die umliegende Berglandschaft. In diesen Momenten wird mir abermals bewusst, welchen Bedingungen Menschen einst im Krieg hier ausgesetzt waren. Nachdem wir das Ende des Stollens erreicht haben, beginnt der eigentliche Klettersteig und wir wagen uns auf den freien Fels.
Über eine sanfte Rampe und kurze, herausfordernde Steilstufen bahnen wir uns behutsam den Weg hinauf zur Gamsscharte. Hinter unserem Rücken erheben sich majestätisch die wilden Felsflanken, die den Himmel zu durchbohren scheinen. Bizarre Felsformationen, schroffe Spitzen und schlanke Türme ragen in atemberaubender Pracht empor. Hier türmt sich ein monumental erscheinendes Bergmassiv an das andere, jedes noch gewaltiger als das vorherige.
Ein Fenster in die Dolomiten
Inmitten dieser prächtigen Szenerie liegen verstreut kleine smaragdgrüne Seen, die im Sonnenlicht wie kostbare Edelsteine funkeln. Ihr Glanz bildet einen faszinierenden Kontrast zu den wilden Felsabstürzen, den schroffen Graten und den immensen Steilwänden, die in hunderten Nuancen des Herbstes schimmern. Beim Betrachten dieser Landschaft ist es nahezu unmöglich, sich nicht von einer tiefen Ehrfurcht ergreifen zu lassen.
Meine Gedanken und Emotionen wirbeln, während ich inmitten dieser beeindruckenden Naturkulisse stehe. Ehrfurcht vor der überwältigenden Schönheit der Berge, Respekt vor ihrer majestätischen Erhabenheit. Ein Gefühl der Demut erfüllt mich angesichts der Jahrtausende, die diese Gipfel überdauert haben. Ich halte immer wieder inne, um die mächtigen Zacken, die erhabenen Pfeiler und die verblüffenden Bergketten auf mich wirken zu lassen. Es ist, als würde die Natur selbst mir eine Lektion in Stille und Ewigkeit erteilen. Eine Erinnerung daran, wie klein und flüchtig unsere menschlichen Sorgen und Freuden inmitten dieser epischen Landschaft sind. Hier, umgeben von der schier endlosen Pracht der Natur, finde ich Frieden und Inspiration zugleich. Mit jedem Abschnitt des Stahlseils eröffnet sich mir eine noch faszinierendere Aussicht. Langsam schiebe ich die Karabiner meines Klettersteigsets nach oben und spüre das raue Dolomitengestein unter meinen Fingerspitzen. Mein Weg führt mich über markante Felsrippen und durch eine enge Rinne, die direkt zur Scharte führt.
Die Drei Zinnen zum Greifen nah
Von der Gamsscharte führt das Drahtseil in zwei verschiedene Richtungen. Wir halten uns rechts und mit einem entschlossenen Spreizschritt meistere ich die Schlüsselstelle. Ein kurzer Augenblick der Überwindung, dann strömt Zuversicht durch meine Adern. Das hintere Seil behalten wir für den Abstieg im Blick, denn hier im Klettersteig kann es gelegentlich zu Staus kommen. Eine B-Kletterstelle erwartet uns noch, ehe wir über Geröllbänder und einen kurzen Felsaufschwung den Gipfel erreichen. Das prächtige Gipfelkreuz zieht sofort alle Blicke auf sich, aber auch die majestätischen Drei Zinnen erscheinen zum Greifen nah und zeigen ihre volle Schönheit. Und dann, wie durch ein Wunder, geschieht das Unfassbare: Wir sind allein am Gipfel, eine seltene Situation hier auf dem Paternkofel. Ich fühle mich, als stünde ich in einer spektakulären Aussichtswarte, mitten in diesem unvergleichlichen Naturwunder.
Die Stille der Berge umhüllt uns, nur unterbrochen vom sanften Rauschen des Windes. Dieser Moment ist ein wahrhaftiges Geschenk, eine Verbindung zur Natur und ihrer phänomenalen Pracht. Es fällt schwer, in Worte zu fassen, wie tiefgreifend und inspirierend dieser Anblick ist, doch er wird für immer in meiner Erinnerung verweilen. Die untergehende Sonne taucht die Bergwelt in die schönsten Farben. Es fühlt sich an, als müsste ich mich kneifen, und meine Worte sind spärlich – so überwältigt bin ich von diesem Glücksmoment. Diese Augenblicke gehören nur mir. Ein 360-Grad-Panorama erstreckt sich um mich herum, und die Schönheit dieser Aussicht ist schier atemberaubend. In diesem Moment frage ich mich, ob das alles wirklich gerade passiert, oder ob ich in einem Traum verweile.
Ein spektakuläres Finale
Es fällt mir schwer, mich vom Gipfel zu trennen, doch die Zeit drängt und der Abstieg ruft. Wir entscheiden uns diesmal für den linken Pfad und folgen dem Drahtseil zurück zur Gamsscharte. Von hier aus wagen wir uns über eine anspruchsvolle, steile Schuttrinne zur Passportenscharte hinab. Dabei achte ich sorgfältig auf meine Tritte und suche immer wieder Halt an den Felsen, um nicht auszurutschen.
Der Passportensteig (A/B) führt uns durch schmale Stollen und über exponierte, teilweise ungesicherte Abschnitte sowie leichte Kletterpassagen bis zum Paternsattel. Überall zeugen alte Schießscharten und in den Fels gehauene Nischen von den Ereignissen des Ersten Weltkriegs. Gleichzeitig eröffnen sich uns atemberaubende Ausblicke auf die Drei Zinnen, die mehr und mehr vom Untergang der Sonne verschluckt werden. Es scheint fast so, als würden sie in Flammen stehen – eine unvergleichliche Lichtstimmung. Alternativ bietet sich die Möglichkeit, von der Gamsscharte aus den Schartensteig (A/B) zur Büllejochhütte zu nehmen, eine besonders reizvolle Variante für Mehrtagestouren.
Wo die Träume nie ausgeträumt sind
Schließlich erreichen wir das Ende des Steigs und spazieren entspannt vom Paternsattel zurück zum Parkplatz bei der Auronzohütte. Die Dunkelheit hat bereits eingesetzt und nur noch wenige Wanderer mit Stirnlampen sind in der Ferne zu erkennen. Ich werfe einen letzten Blick auf die Silhouette der Drei Zinnen in der Dunkelheit und realisiere, dass ich die zahlreichen wunderbaren Eindrücke dieses Tages noch nicht vollständig verarbeitet habe. Es waren einfach zu viele überwältigende Momente. Doch eines steht fest: Das wird nicht mein letzter Besuch an diesem verzauberten Ort sein. Und wer weiß, vielleicht stehe ich eines Tages sogar auf einem der Zinnen-Gipfel.
Fazit zur Tour: Die Klettersteige zum Toblinger Knoten und auf den Paternkofel in den beeindruckenden Dolomiten bieten eine einzigartige Verbindung aus atemberaubender Natur, historischem Erbe und spannendem Abenteuer. Der Aufstieg zum Toblinger Knoten belohnt Bergsteiger mit spektakulären Aussichten und herausfordernden Kletterabschnitten über zahlreiche Leitern. Die prägnanten Stollen und Tunnel in dieser Region dienen als stille Zeugen der dramatischen Ereignisse des Ersten Weltkriegs, was diesem Erlebnis eine tiefere historische Bedeutung verleiht.
Der Klettersteig zum Paternkofel ist ebenso faszinierend und bietet aufregende Kletterpassagen sowie einen reichen historischen Hintergrund. Der Ausblick vom Gipfel des Paternkofels ist schlichtweg atemberaubend und belohnt die Anstrengungen des Aufstiegs mit einer Panoramaaussicht, die noch lange in Erinnerung bleibt.
Das Bezwingen beider Klettersteige an einem Tag stellt eine konditionelle Herausforderung dar und erfordert Trittsicherheit sowie die notwendige Klettersteigausrüstung. Während der Paternkofel in der Hauptsaison oft stark besucht ist, bietet der Toblinger Knoten eine ruhigere Umgebung, die ein intensiveres Naturerlebnis ermöglicht. Eine willkommene Pause bietet sich auf der Terrasse der Drei Zinnen Hütte an, die genau zwischen den beiden Klettersteigen liegt. Außerhalb der Hauptsaison sind die Dolomiten weniger frequentiert, was die Tour besonders reizvoll macht. Achte jedoch darauf, dass die Hütten möglicherweise geschlossen sind und du dich selbst verpflegen musst.