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Siena: Gotisches Meisterwerk in der südlichen Toskana

Es vergehen nur wenige Sekunden, bis mich Siena in ihren Bann zieht. Man könnte auch sagen, dass die Stadt im Süden der Toskana mein Herz im Sturm erobert hat. Bis heute hat sich Siena ihr mittelalterliches Gesicht bewahrt. Die Paläste und prächtigen Stadthäuser drängen sich um den Rathausturm und den imposanten gotischen Dom. Dicht aneinander ziehen sich die Bauwerke aus rotbraunem Siena-Backstein die Hügel hinauf. Die verwinkelten Gassen üben schon fast eine hypnotische Faszination aus. Erker, Stützbögen und gotische Fensterformen dominieren das Stadtbild. Meine Augen leuchten. Ein breites Lächeln umspielt meine Mundwinkel. Ohne viel nachzudenken, streife ich durch die verwinkelten Gassen. Für einen Moment ist alles um mich herum vergessen. Die aufgeregte Atmosphäre ergreift mein Herz und bringt es zum Flattern. Während ich durch die Altstadt schlendere, bemühe ich mich, besonders aufmerksam zu sein und tauche dabei immer tiefer in die Atmosphäre vergangener Tage ein.

Wissenswertes

Siena im Überblick

Siena war ursprünglich eine etruskische Siedlung und wurde später zu einer römischen Kolonie. Größere wirtschaftliche Bedeutung erlangte die Stadt aber erst im Mittelalter, als der Handel aufgrund neuer Verkehrswege auflebte. Im 12. Jahrhundert entwickelte sich Siena zu einem wichtigen Finanzzentrum. Die wachsende finanzielle und militärische Macht der Stadt führte jedoch zu unvermeidlichen politischen Konflikten zwischen Siena und Florenz.

In der Schlacht bei Montaperti im Jahr 1260 gelang es den Truppen der sienesischen Ghibellinen die florentinischen Welfen zu besiegen. Nur wenige Jahre später, 1269, wurde Siena jedoch in der Schlacht von Colle Val d’Elsa von Florenz geschlagen. Unter der Regierungsform des sogenannten „Rats der Neun“ erlebte Siena von 1287 bis 1355 ihre kulturelle Hochphase. In dieser Blütezeit von Architektur und Malerei wurden viele der berühmten Sehenswürdigkeiten errichtet. Nach der Pest von 1348 war der stetige Niedergang der Republik von Siena nicht mehr aufzuhalten. Im Jahre 1555 ordnete sich die Stadt schließlich der Herrschaft von Karl V. unter. Die Eingliederung Sienas in das Großherzogtum der Toskana unter Herzog Cosimo I. erfolgte 1559. 

Heute zählt Siena als Hauptstadt der Provinz Siena fast 54.000 Einwohner (Stand 2019) und ist eine der schönsten italienischen Städte. Das historische Zentrum ist seit 1990 UNESCO-Weltkulturerbe. 

Siena_Toskana
Siena gilt als eine der schönsten Städte der Toskana und Italiens.

Anreise und Transport vor Ort

Am einfachsten erreichst du Siena mit dem Auto. Während du die Stadt erkundest, kannst du dein Auto in der Parkgarage abstellen. Die Altstadt Sienas ist für den Verkehr gesperrt, darum befinden sich die meisten Parkplätze und Garagen rund um das historische Zentrum bzw. außerhalb der Stadtmauern.

Siena ist an keine Hauptbahnstrecke angebunden, sodass man beispielsweise sowohl aus Florenz als auch aus Rom kommend umsteigen muss. Zudem liegt der Bahnhof Siena – Ferrovia weniger zentral als der Busbahnhof. Auf der Website von Autolinee Toscane findest du Informationen zu den Busfahrplänen und Tickets.

Wie viel Zeit sollte man für Siena einplanen?

Im Idealfall planst du für Siena zwei Tage ein, um die vielen Sehenswürdigkeiten in Ruhe besichtigen zu können. Es ist aber auch möglich, die wichtigsten Attraktionen an einem Tag zu besuchen. Wenn du zudem die Umgebung von Siena wie San Gimignano oder das Val d’Orcia erkunden möchtest, kannst du durchaus nochmal drei bis fünf Tage einplanen.

Altstadt_Siena
Siena ist für seine altertümliche Innenstadt mit den geschichtsträchtigen Gebäuden berühmt. In den Sommermonaten wuseln zahlreiche Touristen durch die engen Straßen.

Sehenswürdigkeiten

Piazza del Campo

Am Piazza del Campo schlägt das Herz Sienas. Als ich den Platz betrete, spüre ich, wie hier das Leben pulsiert. Es ist ein Ort der Begegnung. Rucksackreisende mit suchenden Blicken treffen auf Radfahrer, die ihren Drahtesel über die Piazza schieben. Während die Sienesen ihren Espresso vor der Arbeit trinken, nehmen die Studierenden die Beine in die Hand, um pünktlich zur Vorlesung zu kommen. Kinder mit riesigen Eisbechern mischen sich mit Touristen, die mit großen Augen auf die rotbraunen Backsteinhäuser blicken. 

Am Piazza del Campo treffen sie alle dort aufeinander, wo sich einst im Mittelalter das Volk versammelte. Unter der sengenden Sonne der Toskana spüre ich dieses aufgeregte Kribbeln der Neugier in meinem Bauch. Dieser beeindruckende Ort macht es mir schwer, mich von meiner Bewunderung loszureißen. Ich versinke in tiefes Staunen, bevor mich die Realität wieder einholt. 

Herzstück des Platzes ist der eindrucksvolle Palazzo Comunale mit dem 87 Meter hohen Turm „Torre del Mangia“. Bis 1270 wurden auf dem Platz ein Vieh-, Geflügel- und Getreidemarkt sowie Handelsmessen veranstaltet. 

Inmitten des muschelförmigen Platzes steht der Fonte Gaia, ein mit beeindruckenden Skulpturenwerken verzierter Brunnen. Die schönen Statuen und Reliefs stammen aus der Hand von Jacopo della Quercia, der die Fonte Gaia in der Zeit zwischen 1409 und 1419 realisierte. Die Originale befinden sich allerdings mittlerweile im Dommuseum.

Piazza del Campo
Die Piazza del Campo ist nicht nur für ihre herrliche gotische Stadtarchitektur, sondern auch für das Palio-Pferderennen bekannt.
Siena Piazza del Campo
Ein Besuch von Siena darf bei einer Toskana-Reise keinesfalls fehlen. Bei einem Bummel durch das mittelalterliche Stadtzentrum kann man am besten in das einzigartige Flair eintauchen.

Palazzo Pubblico (Comunale) mit Museo Civico

Naturstein und Ziegelstein vereinen sich zu einem harmonischen Ensemble. Spitze Zwei- und Dreibogenfenster durchbrechen die rotbraune Fassade. Zierliche Zinnen und Bögen schaffen reizvolle Akzente. Ein Christus-Monogramm, Symbol des Hl. Bernhardin von Siena, in einer großen Scheibe aus weißem Marmor sticht als besonderes Schmuckstück hervor.

Der Palazzo Pubblico, das Rathaus von Siena, befindet sich am Dreh- und Angelpunkt der Stadt, dem Piazza del Campo. Das Gebäude beherbergte schon immer die Stadtverwaltung und wurde zwischen 1297 und 1310 unter der Herrschaft der Neun errichtet. Die Torre del Mangia wurde im 14. Jahrhundert ergänzt, ebenso die zu seinen Füßen gelegene Cappella di Piazza aus Marmor.

Die Fresken sind erstaunlich farbintensiv und gut erhalten. Sie schmücken jeden Winkel der Prunksäle des Museo Civicos. Verblüfft schaue ich empor. Die Augen wandern staunend über knallbunte Bögen, Wände und Decken. Sprachlos bleibe ich vor der Maestà im Sala del Mappamondo stehen. Die thronende Madonna mit dem Jesuskind zieht alle Blicke auf sich. Detailreich, farbenprächtig und bildgewaltig – ein großartiges Meisterwerk des Künstlers Simone Martini. Ein weiterer Höhepunkt sind die Fresken von Ambrogio Lorenzetti im Sala della Pace (Friedenssaal). In seinem Werk „Il Buon governo“ schildert er die Auswirkungen einer guten bzw. schlechten Regierung – ein beeindruckendes Zeugnis politischer Kunst dieser Zeit. 

Siena_Rathaus
Der Palazzo Pubblico, Sienas Rathaus, erhebt sich am Fuße der Piazza del Campo.
Museo_Civico_Siena
Die Innenräume des Museo Civicos sind eine der Hauptattraktionen im Stadtzentrum und jedenfalls einen Besuch wert.
Museo_Civico_Siena_Maesta
Das prachtvolle Stadtmuseum beherbergt einige der größten Kunstschätze Sienas.
Museo_Civico_Siena_Fresken
Beeindruckende und wertvolle Fresken überziehen die Wände des Museo Civicos.

Torre del Mangia

Der Ausblick ist unverschämt weitläufig und einfach sensationell. Ich befinde mich auf der Aussichtsplattform der Torre del Mangia. Fasziniert sehe ich mich um. Von der belebten Piazza del Campo dringt kaum ein Laut zu uns hier hoch. Wie winzig klein die Häuser und Straßen aus 87 Metern Höhe tief unter mir erscheinen. Seit dem Mittelalter hat sich Sienas Zentrum kaum verändert. Bis heute ist es ein Ensemble von dicht an dicht gebauten Palazzi, die von verwinkelten Gassen durchzogen werden. Keine Bausünde und keine moderne Architektur stören das harmonische Bild der malerischen Altstadt. Beeindruckt schweift mein Blick über das Häusermeer. Ich schwelge noch eine Weile in dem Ausblick. Angesichts des gewaltigen Panoramas ist man unweigerlich von dem Gefühl überwältigt, Teil von etwas unglaublich Großem zu sein. 

Um die Torre del Mangia zu besteigen, musst du ein Ticket kaufen und einen bestimmten Timeslot reservieren. Rund 500 Stufen später liegt dir Siena zu Füßen. Insgesamt solltest du rund 40 Minuten für die Besichtigung des Turmes einplanen. 
Für den Eintritt in das Museo Civico und die Besteigung des Glockenturmes haben wir pro Erwachsenem 15 Euro (Stand 2022) bezahlt. Der Kauf ist direkt vor Ort an der Kassa möglich. 

Torre del Mangia Ausblick
Die Torre del Mangia ragt oberhalb der Piazza del Campo in den Himmel.
Aussicht Torre del Mangia
Mehr als 500 Stufen führen auf die Spitze der Torre del Mangia, welche eine atemberaubende Aussicht bietet.

Dom von Siena (Duomo Santa Maria della Scala)

Meine Augen werden von dem hellen Marmor fast geblendet. Es fällt nicht schwer, sich in die prachtvollen Details zu verlieren. Unzählige Feinheiten treten bei genauerem Betrachten in den Vordergrund, die vor Augenblicken nicht zu erkennen gewesen waren. Die üppigen Ornamente, Statuen, Mosaike und Skulpturen im oberen Bereich der Domfassade fesseln meine Aufmerksamkeit. Die prächtige Außengestaltung, inspiriert von der französischen Gotik, stammt von Giovanni Pisano und gibt bereits einen Vorgeschmack auf das, was mich im Inneren erwartet. 

Dom_Kathedrale_Siena
Die Piazza del Campo und der Domplatz sind das Herzstück Sienas. Die Kathedrale bildet den Mittelpunkt eines gesamten Komplexes kirchlicher Bauten bestehend aus Taufkapelle, Museum und Krypta.

Hohe Arkadenbögen prägen die dreischiffige Basilika. Schwarz-weiß gestreifte Marmorpfeiler ragen bis zur gewaltigen Kuppel empor, die 1264 vollendet wurde. Die dunkelblaue Decke mit Kreuzrippengewölbe erinnert mich an einen Sternenhimmel. Überwältigt von so viel Prunk und Schönheit halte ich immer wieder kurz inne, um alle Finessen wahrzunehmen. Egal wohin ich blicke – in jedem Winkel gibt es etwas zu entdecken.

Siena_Kathedrale
Die schwarz-weißen Marmorstreifen an den Wänden und Säulen des Doms spiegeln die Farben des bürgerlichen Wappens von Siena wider.

Mit dem Bau des Doms von Siena wurde im 12. Jahrhundert begonnen. Lohnend ist aber auch der Blick nach unten auf den Fußboden, der ein einziges Gesamtkunstwerk darstellt. Die wertvollen Marmoreinlagen wurden über sechs Jahrhunderte hinweg, ab 1369 bis ins 19. Jahrhundert, fertiggestellt. Die Marmorplatten mit Einlegearbeiten aus farbigem Marmor und schwarz gefüllten Gravuren behandeln Themen der Mythologie sowie verschiedene Stationen der Menschheitsgeschichte. Sie sind jedoch nur im Juli und von Mitte August bis Mitte Oktober (Stand 2022) von ihren Schutzabdeckungen befreit. Die meiste Zeit über sind nur Ausschnitte des Bodens für die Besucher sichtbar. 

Fussboden_Siena_Dom
Der unbedeckte Boden ist jedes Jahr nur für einen Zeitraum von sechs bis zehn Wochen zu sehen.
Boden_Dom_Siena
Der kostbare Marmorboden der Kathedrale ist nur wenige Wochen im Jahr vollständig zu sehen.

Die Heiligenfiguren des mächtigen Piccolomini-Altars in einem der Seitenschiffe stammen von niemand Geringerem als Michelangelo. Besonders sehenswert ist darüber hinaus die Kanzel, die auf von Löwen getragenen Säulen ruht. Sie stammt von Nicola Pisano, der dieses Meisterstück der mittelalterlichen Bildhauerkunst mit seinem Sohn Giovanni und Arnolfo die Cambio schuf. 

Detailreiche und farbenfrohe Fresken im Inneren der Piccolomini-Bibliothek schildern Stationen aus dem Leben des Enea Silvio Piccolomini auf dem Weg zum Papsttum. Sie wurde von Kardinal Franceso Piccolomini (später Pius III.) zu Ehren seines Onkels Pius II. gegründet. Neben den kunstvollen Wandbildern sind hier handgeschriebene Manuskripte ausgestellt. 

Piccolomini-Bibliothek_Dom_Siena
Die Piccolomini-Bibliothek mit ihren farbenfrohen Fresken befindet sich in einem Nebenraum des Domes.

In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, am Gipfel von Macht und Wohlstand in Siena, kam man auf die Idee, ein neues Gebäude, den „Duomo Nuovo“ an das bestehende Gotteshaus anzubauen. Die Pest von 1348, eine Wirtschaftskrise sowie statische- und Baugrundprobleme führten allerdings zur Einstellung der Arbeiten um 1357. 

Baptisterium von San Giovanni & Krypta

Die gotische Taufkirche wurde zwischen 1316 und 1325 unterhalb des Domchores errichtet. Zu sehen gibt es hier großartige Fresken von Lorenzo di Pietro und ein schönes Taufbecken aus Marmor von Jacopo della Quercia. Erst im Jahr 1999 entdeckte man die Domkrypta mit Wandmalereien aus dem 13. Jahrhundert, die Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament darstellen. Insgesamt dauerte es drei Jahre, bis der Raum völlig freigelegt werden konnte.

Dommuseum (Museo dell’Opera del Duomo) & Aussichtspunkt Facciatone

Das Museum ist im unvollendeten rechten Seitenschiff gelegen und beherbergt zahlreiche Kunstwerke aus der Kathedrale. In der Galerie sind Malereien, Skulpturen, Tafelbilder, Holzschnitzereien und Glasfenster ausgestellt. Weiters befindet sich hier die Domschatzkammer mit dem Kirchenschatz.

Dommuseum_Siena
Im Dommuseum kannst du die Originalgemälde und -skulpturen der Kathedrale bestaunen.

Die Altstadt Sienas präsentiert sich wie auf einer Postkarte und der Dom erscheint plötzlich zum Greifen nahe. Einer der Top-Aussichtspunkte auf Siena ist der Facciatone, eine Plattform auf der unvollendeten Mauer des Doms. Von zwei Ebenen aus hat man einen großartigen Blick auf die gesamte Stadt und den Dom. Aufgrund des Besucherandrangs gibt es leider eine zeitliche Beschränkung für den Aufenthalt am Facciatone, sodass man die Aussicht nicht allzu lange genießen kann. 

Ausblick_Facciatone_Siena
Das Zebramuster des Doms ziert sowohl die Fassade als auch die Innenräume der prachtvollen Kirche.
Siena_Altstadt
Der Facciatone bietet einen weitläufigen Blick über die Dächer der Altstadt.
Dom_von_Siena_Facciatone
Die erhöhte Perspektive vom Facciatone ermöglicht eindrucksvolle Ansichten der Stadt.

Auf der Website findest du Informationen zu den Öffnungszeiten und Tickets. Der sogenannte „Opa SI Pass“ inkludiert als Kombiticket den Zugang zur Kathedrale inkl. Piccolomini-Bibliothek, zum Opera del Duomo Museum, zum Facciatone, zum Baptisterium sowie zur Krypta. Der Pass ist drei aufeinanderfolgende Tage ab Kaufdatum gültig.

Das Ticket „Gate to Heaven“ inkludiert darüber hinaus einen geführten Rundgang durch das Dach der Kathedrale. Hierbei musst du einen bestimmten Zeitpunkt auswählen. Ich würde unbedingt empfehlen, das Ticket im Voraus online zu kaufen. Damit ersparst du dir ein Anstellen in der langen Schlange. Für die Besichtigung des gesamten Domkomplexes würde ich rund drei bis vier Stunden einplanen – abhängig davon, wie lange du dir für die einzelnen Highlights Zeit nehmen möchtest. 

Weitere Highlights

  • Palio di Siena: Fahnenschwinger, Trommler, Pagen, Heerführer und Bannerträger in traditionellen mittelalterlichen Kostümen ziehen in einer Prozession durch die Straßen. Am Hauptplatz Sienas hat sich eine riesige Menschenmenge versammelt. Die umliegenden Balkone und Fenster quellen über vor neugierigen Zuschauern. Die Besucher rufen leidenschaftlich, kreischen, befeuern mit wilden Gesten. Die Pferdehufe donnern über den Boden. In vollem Galopp preschen die Tiere an den Zusehern vorbei. 

    Der zweimal pro Jahr stattfindende „Palio di Siena“ oder „Il Palio“ ist eines der härtesten Pferderennen der Welt. Bei dem waghalsigen Turnier wird der Hauptplatz Sienas, die Piazza del Campo, in nur rund 90 Sekunden insgesamt drei Mal umrundet. Das Palio findet immer am 2. Juli sowie am 16. August statt. Die verschiedenen Stadtviertel Sienas, „Contrade“ genannt, schicken dabei angemietete Jockeys und ausgeloste, ungesattelte Pferde in das halsbrecherische Rennen. Jede Contrada besitzt ein eigenes Wappen und eine eigene Schutzheilige. Von den insgesamt 17 Contraden Sienas sind bei jedem Rennen aus Platzgründen nur jeweils zehn zugelassen – jene, die im letzten Jahr aussetzen mussten und drei, die per Los ausgewählt werden. Der Sieger gewinnt den Schutz der Jungfrau Maria für sein Stadtviertel und erhält als Trophäe das sogenannte Palio (ein Stofftuch) mit dem Abbild der Jungfrau Maria, das von bekannten Künstlern angefertigt wird.

  • Piazza und Palazzo Salimbeni: Der Palazzo Salimbeni liegt an der gleichnamigen Piazza im historischen Zentrum Sienas und ist ein gotischer Palast aus dem 14. Jahrhundert. In dem Gebäude befindet sich heute die Banca Monte dei Paschi di Siena, eine der ältesten Banken der Welt. 
Piazza und Palazzo Salimbeni
Die Piazza Salimbeni ist einer der faszinierendsten und berühmtesten Plätze der Stadt und ist an drei Seiten von Gebäuden umschlossen.
  • Basilica di San Domenico: Diese schöne Kirche steht am Rande der Altstadt von Siena. Seit ihrer Errichtung im 13. Jahrhundert wurde die Basilika mehrmals durch Brände, Erdbeben und militärische Besetzungen verwüstet und verändert. Der Kreuzgang im palmengesäumten Innenhof birgt die Gräber zahlreicher Bischöfe und Äbte. Die Kopfreliquie der Heiligen Katharina von Siena befindet sich in einer mit Fresken ausgeschmückten Kapelle im Inneren der Kirche. 
  • Fortezza Medicea: Die Festung, auch Forte di Santa Barbara genannt, erhebt sich unweit des historischen Zentrums von Siena. Sie hat einen viereckigen Grundriss mit vier Bastionen und wurde ursprünglich im 16. Jahrhundert von König Karl V. von Habsburg errichtet, um Siena unter spanischer Kontrolle zu halten. Nachdem die Anlage nach Abzug der Spanier von den Senesern zerstört worden war, ließ Cosimo I. de‘ Medici sie wieder aufbauen, um die sienesischen Aufstände gegen die florentinische Herrschaft zu verhindern.

Essen und Trinken

Die senesische Küche ist einfach, legt aber Wert auf höchste Qualität der Zutaten. Viele der Gerichte führen auf die etruskischen und römischen Wurzeln der Stadt zurück. Essenzieller Bestandsteil ist stets das delikate, regional gewonnene Olivenöl. Das schmackhafte Schweinefleisch stammt üblicherweise von der regional gezüchteten Rasse Cinta Senese, Rindfleisch hingegen vom Chianina-Rind. Zu den charakteristischen Speisen der Stadt zählen Crostini di Milza (Brote mit Milzaufstrich), Zuppa di Fagioli (Weiße Bohnensuppe), Papardelle con la lepre (Pasta mit Hasenfleisch) sowie diverse Fleischgerichte. Zur Nachspeise (Dolci) werden häufig süße Köstlichkeiten wie Panforte, Ricciarelli oder Cavallucci aus Mandelteig, kandierten Früchten und Gewürzen serviert. 

In der nachfolgenden Karte findest du meine Restaurant-Tipps für Siena.

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