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Von der Pillsteinhöhe zum Zwölferhorn: Skitour mit Postkartenblick

Es gibt Touren, die tragen das schwere Los, auf der Beliebtheitsskala der Tourengeher auf den obersten Plätzen zu rangieren. Das Zwölferhorn (1521 m) ist ein solcher Platzhirsch. Inmitten der Hochburg des Fremdenverkehrs im Salzkammergut gelegen, ist das Zwölferhorn ein Aussichtsberg, wie er im Buche steht. Skitourengeher folgen dem Ruf der anfängerfreundlichen Bedingungen gepaart mit eindrucksvollen Tiefblicken auf den winterlichen Wolfgangsee. Auch wir mischen uns heute unter die Gipfelstürmer. 740 Meter Höhenunterschied müssen bis zum Zwölferhorn bezwungen werden.

Viel zu milde Wintertage

Es ist kurz nach 09:00 Uhr morgens, als wir am Parkplatz losgehen. Rechter Hand überschreiten wir einen schmalen Steg über den Weißenbach und ziehen unsere Spuren den verschneiten Wiesenhang bis zur Kühleitenhütte hinauf. Kurz nach der Hütte zweigen wir nach rechts auf die Forststraße und folgen dem gemächlich ansteigenden Weg durch den Wald bis zur Mehlsackalm. Die warmen Temperaturen des diesjährigen Winters haben dem Schnee in den niederen Lagen hart zugesetzt. An manchen Stellen ist es ein heikler Tanz zwischen Schneeresten und Waldboden. Im Zweifelsfall gilt: „Wer seine Ski liebt, der trägt.

BergZwölferhorn
1521 Meter
Tiefbrunnau, Salzburg
Skitourleichte Skitour
Dauer: 2,5 Stunden
Länge: 8,1 Kilometer
Aufstieg/Abstieg: 741 Höhenmeter
Hangrichtung: N, NO
Höhenprofil & Karte
HütteVoit’l Hütte
AnfahrtParkplatz am Ende der Tiefbrunnaustraße
Zum Google Maps Routenplaner
Mehlsackalm Skitour Zwölferhorn
Die Mehlsackalm liegt malerisch zwischen den Berghängen in einem weiten Kessel. Im Hochwinter liegt hier üblicherweise deutlich mehr Schnee.

Auf dem Vormarsch Richtung Pillsteinhöhe

Von dem freiläufigen Gelände der Mehlsackalm führt die Route in südwestlicher Richtung den lichten Wald zum Sattel zwischen Ochsenwaldköpfl (1313 m) und Gartenberg (1454 m) hinauf. Zum ersten Mal werden die Wadenmuskeln aus dem Schlaf getrommelt. Die steilen Flanken des Gartenberges zwingen uns zu den ersten Spitzkehren. Im oberen Bereich der abschüssigen Wiesenhänge an der Westseite des Gartenbergs quert man hinauf zu einer Kuppe. Wir passieren eine kleine Hütte und folgen dem breiten, gespurten Weg zur Pillsteinhöhe (1478 m), wo wir die Früchte des Aufstiegs ernten. Untersberg, Watzmann, Hoher Göll, Schlenken, Schmittenstein und Hoher Dachstein umzingeln unseren Blickpunkt. Der Wolfgangsee schmiegt sich verträumt in die winterliche Berglandschaft. Mittlerweile blinzelt auch die Sonne durch die Wolkendecke. Ein optisches Schmankerl auf höchster Stufe.

Zwölferhorn Skitour Salzkammergut
Letztlich gelangen wir auf eine Anhöhe und marschieren den Kamm hinüber zum ersten Gipfel des Tages, der Pillsteinhöhe.
Skitour Zwölferhorn Salzkammergut
Die Kammüberschreitung zur Pillsteinhöhe verwöhnt uns mit reizvollen Blicken auf die verschneiten Gipfel.
Skitour Zwölferhorn Pillsteinhöhe
Die Bergspitzen übertrumpfen sich gegenseitig am Horizont.
Ausblick Wolfgangsee Pillsteinhöhe
Die beiden Gipfel Pillsteinhöhe und Zwölferhorn hoch über dem Wolfgangsee lassen sich ideal zu einer abwechslungsreichen Skitourenrunde verbinden.
Wolfgangsee Skitour
Den Panoramaweg vom Gipfel der Pillsteinhöhe zum Zwölferhorn sollte man keinesfalls versäumen. Der Blick auf den idyllischen Wolfgangsee ist ein Grund, weshalb die Tour so populär ist.

Pillsteinhöhe & Zwölferhorn: Zwei Fliegen mit einer Klappe

Von der Pillsteinhöhe haben wir das Zwölferhorn (1521 m) bereits im Visier. Ob man für die etwa 700 Meter lange und 70 Höhenmeter Abfahrt über den Wanderweg die Felle auf den Skiern lässt, ist Ansichtssache. Der Panoramaweg macht seinem Namen jedenfalls alle Ehre. Es fällt schwer, die Blicke von der wunderschönen Kulisse auf die Spur zu lenken. Wir wählen den direkten Anstieg über den Grat des Zwölferhorns. Die letzten Meter vor dem Gipfel gehen nochmals an die Substanz. Schließlich ist es geschafft und ich stehe im Schatten des gigantischen Holzkreuzes. Schafberg, Fuschlsee, Schober und Mondsee sind in der Ferne zu erkennen. Es wuselt hier oben am Gipfel. Wie am Fließband feiert ein Tourengeher nach dem anderen den Gipfelsieg. Ein paar Erinnerungsfotos später lockt die unterhalb des Gipfels gelegene Voit’l Hütte.

Ausblick Zwölferhorn
Direkt auf das Zwölferhorn führt eine nostalgische Gondelbahn, welche derzeit durch eine moderne Achter-Kabinenbahn ersetzt wird. Eine Stärkung kann man sich auf der gemütlichen Voit’l Hütte gönnen und dabei den traumhaften Ausblick auf die umliegenden Gipfel und Almen genießen.

Abfahrtsgenuss für Jedermann

Die Hütte liegt direkt neben der nostalgischen Seilbahn aus 1957, welche derzeit umgebaut und erst im Herbst 2020 wieder in Betrieb gehen wird. In der warmen Stube tummeln sich daher nur jene, die den Gipfel aus eigener Kraft erreicht haben. Nach einer deftigen Einkehr wird es Zeit, wieder in die Gänge zu kommen. Mit einem lauten Klick rastet der Schuh in die Bindung und wir ziehen unsere Schwünge den breiten Gipfelhang hinab.

Der Schnee ist schwer und der Hang schon ziemlich verspurt. Nichtsdestotrotz ist die Abfahrt über die unpräparierte Tiefschneepiste (Das Skigebiet ist 2019/20 aufgrund der Erneuerung der Seilbahn geschlossen.) nicht schwer. Um untersten Ende des Hanges, noch vor der Sausteigalm (1110 m), halten wir uns links und gelangen somit zurück zur Forststraße und zum Ausgangspunkt. Auf den letzten Metern zum Parkplatz ist der Schnee bereits den zahlreichen Tourengehern zum Opfer gefallen. Mit den Skiern auf der Schulter und einem breiten Grinsen erreichen wir schließlich unser Auto.

Zwölferhorn Panorama
Ein Winterparadies liegt unseren Brettern zu Füßen.
Kasnocken Zwoelferhorn
Beim Durchlesen der Karte auf der Voit’l Hütte läuft mir bereits das Wasser im Munde zusammen. Die Wahl fällt schließlich auf die klassischen „Kasspotzn“ (Käsespätzle).

Fazit zur Tour: Einsam ist man auf der Skitour zum Zwölferhorn mit Sicherheit nicht. Die atemberaubende Aussicht auf den Wolfgangsee und die Möglichkeit zur gemütlichen Einkehr auf der Voit’l Hütte machen die Tour jedenfalls begehenswert. Die Abfahrt ist relativ einfach und auch von weniger techniksicheren Skifahrern gut zu meistern.

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