Den Schober besteigt man aus den unterschiedlichsten Gründen. Da sind zum einen jene, die sich nach einem Ausgleich vor oder nach dem fordernden Arbeitsalltag sehnen. Zum anderen erfahrene Bergfexe, die eine kurze, aber knackige Trainingseinheit absolvieren möchten. Gemischt mit jenen, die am Wochenende gerne ausschlafen, aber nicht auf ein abwechslungsreiches Gipfelerlebnis verzichten wollen. Und weil der Schober für so viele Gelegenheiten ideale Bedingungen bietet, zählt er zu den beliebtesten Gipfeln der Salzburger.
Inhaltsverzeichnis
Bergtour mit Burgerlebnis
Zwischen Fuschl- und Mondsee liegt der steil aufragende, 1328 Meter hohe Schober, welcher schon von Weitem markant aus der Landschaft hervorsticht. Der Ausgangspunkt unserer Wanderung ist der Parkplatz unterhalb des Forsthauses Wartenfels, ein charmantes kleines Waldrestaurant. Wir folgen dem Waldweg und biegen an der ersten Abzweigung nach links in Richtung der Ruine Wartenfels, die wir bereits nach 20 Minuten Gehzeit erreichen. Auf einem Felsvorsprung am Fuße des Schobers gelegen, thront die 1259 errichtete Felsruine, welche früher als Pflegegericht (Verwaltungseinrichtung) für das Gebiet von Thalgau, Faistenau, Fuschl und Abersee diente. Darüber hinaus wurde sie als Wehrburg gegen das bayrische Mondseeland genutzt. Durch den ehemaligen Rittersaal führt heute eine Steiganlage zu einer kleinen Aussichtsplattform, deren Rundblick bereits einen Vorgeschmack auf das Gipfelpanorama bietet.
Berg | Schober & Frauenkopf 1328 Meter & 1303 Meter Thalgau, Salzburg |
Wandern | Schwierigkeit: mittel Dauer: 2 Stunden Länge: 3 Kilometer Aufstieg/Abstieg: 390 Höhenmeter Höhenprofil & Karte |
Hütte | Forsthaus Wartenfels |
Anfahrt | Parkplatz an der Vordereggstraße Zum Google Maps Routenplaner |
Felskontakt garantiert: der knifflige Gipfelweg
Unweit der Ruine Wartenfels folgen wir einem schroffen und abwechslungsreichen Weg auf den Gipfel des Schobers. Steile Serpentinen winden sich entlang des Waldrückens am Nordwestkamm. Über Holzstege und Schotterrinnen hinweg nähern wir uns der imposanten Felswand. Schließlich gibt der Wald den Blick auf die unterhalb liegende Burgruine frei. Im oberen Drittel des Aufstieges trifft man auf erste Drahtseilpassagen, welche schließlich in eine durchgehende Seilversicherung übergehen. Die Tritte werden achtsam gewählt, Eisenklammern entschärfen die besonders exponierten Stellen und helfen über Steinstufen und Geröll hinweg. Schließlich befinde ich mich nur mehr einen Katzensprung von der Bergspitze entfernt, der Gipfelsturm ist keine Armlänge weit weg. Meine Hände weichen nicht von dem rauen Stahlseil, die Füße tänzeln über die großen Gesteinsbrocken. Endlich oben angelangt, verkneife ich mir ein lautes Jauchzen. Stattdessen genieße ich den Moment und sauge jede Sekunde davon auf.
Wenn der Schober sein Ass aus dem Ärmel schüttelt
Das atemberaubende Panorama lässt mich in Schweigen verfallen. Eine phänomenale Komposition aus sanft begrünten und mächtigen felsigen Bergspitzen, die immer wieder von den blau und türkis schimmernden Seeformationen durchbrochen wird. Man braucht nur einmal den Kopf zu schwenken, um sämtliche Seen der Umgebung wie Fuschlsee, Mondsee, Attersee, Wolfgangsee, Irrsee und Wallersee aus der Vogelperspektive zu bestaunen. Drachenwand, Schafberg, Hoher Dachstein, Hoher Göll, Hochkalter, Bleckwand, Zwölferhorn und Berchtesgadener Hochthron sind nur einige Namen aus der Riege der Gipfelschar, die unsere kleine Aussichtswarte umzingeln.
Zwei auf einen Streich: Abstieg über den Frauenkopf
In einem windgeschützten Kamin unterhalb des Gipfelkreuzes liegt eine kleine Unterstandshütte, die nicht bewirtschaftete Schoberhütte. Wir wählen den Weg vorbei an der Hütte und wandern flotten Schrittes zum Frauenkopf (1303 m), welcher nur 10 Gehminuten vom Schober-Gipfel entfernt liegt. Nach einem kurzen Abstecher zum zweiten Gipfel des Tages mit ebenso wunderbarem Ausblick gibt es ein Wiedersehen mit den Serpentinen. Wir folgen noch eine Weile dem Grat, welcher uns schlussendlich in eine schluchtartige Rinne leitet. Wenn geröllreicher Untergrund auf abschüssige Bergflanken trifft, ist jedenfalls Vorsicht geboten. Kurz vor Schluss treffen wir auf eine Forststraße, die uns nach insgesamt 45 Minuten Abstieg zurück zum Parkplatz bringt.
Fazit zur Tour: Die Tour zum Schober ist kurzweilig und trotzdem unterhaltsam, weshalb sich an schönen Tagen zahlreiche Bergsteiger um das Gipfelkreuz scharen. Nichtsdestotrotz gibt es einige herausfordernde und steile Passagen. Darum sollte ein Aufstieg nur trittsicheren Wanderern vorbehalten bleiben. Im Winter kann die Tour sehr gefährlich sein, es ist demzufolge jedenfalls auf die Witterungsbedingungen zu achten. Wer die Wanderung ein wenig ausdehnen möchte, kann bereits im Ortszentrum von Fuschl losstarten. Besonders empfehlenswert ist die Tour bei Sonnenaufgang bzw. -untergang.