Nach einer Woche Entspannung am Strand wird es wieder Zeit für ein bisschen Großstadtgeflüster. Kuala Lumpur ist Malaysias Hauptstadt und der Abschluss meiner Malaysia-Rundreise. Was der Eifelturm für Paris ist, sind die sogenannten Petronas Towers für Kuala Lumpur. Doch woher rührt eigentlich der Name der beiden markanten Zwillingstürme?
Inhaltsverzeichnis
Darf ich vorstellen: Kuala Lumpur
Die Petronas Towers sind u.a. der Sitz des staatlichen Öl- und Gasunternehmens „Petronas“. Das Wahrzeichen der Stadt bietet durch die Namensgebung nun fortwährend kostenlose Werbung für den Konzern. Abseits der berühmten Türme gibt es in Kuala Lumpur nicht allzu viele Attraktionen. Zwei ganze Tage sind völlig ausreichend, um die Hauptstadt Malaysias zu erkunden.
Alles Wissenswerte zur Anreise, unserem Hotel und Reiseinformationen findest du im Reiseguide.
Wissenswertes | Einwohner: 1,6 Millionen Sprache: Malaysisch Währung: Ringgit Zeitzone: UTC+8 (7 Stunden später) |
Sehenswürdigkeiten | Batu Caves Bird Park Kuala Lumpur Petronas Towers |
Restaurants | Bijan Bar & Restaurant (Malaysisch) Gravybaby KLCC (Pub) Khan’s Indian Cuisine (Indisch) Healy Mac’s (Irisch) Naughty Nuri’s (Barbecue/Asiatisch) Nero Nero (Italienisch) Old Shanghai (Asiatisch) THIRTY8 (International) Vin’s Restaurant & Bar (International) |
Shopping | Bukit Bintang Pavilion Shopping Center Petaling Street (Chinatown) |
Petronas Towers: 360 Meter hoch über Kuala Lumpur
Schon bei der Fahrt vom Flughafen in die Innenstadt kann man sie von weitem erkennen. Die Petronas Towers überragen mit ihren 452 Metern und 88 Stockwerken die Metropole. Sie sind die höchsten Zwillingstürme der Welt und das achthöchste Gebäude weltweit (Stand 2016). In den beiden Türmen befindet sich nicht nur der Hauptsitz des namensgebenden Ölkonzerns Petronas, sondern auch zahlreiche Luxusboutiquen. Besonders lustig ist es, die Leute dabei zu beobachten, wie sie mit aller Mühe versuchen, sich selbst und die gigantischen Türme auf ein Foto zu bekommen. Während manche schon fast den Boden küssen, wagen andere den Sprung in den Springbrunnen. Für ein gutes Bild ist man sich für nichts zu schade. Nach einigen Versuchen habe auch ich endlich mein Bild in der Tasche.
Wer Kuala Lumpur einmal aus der Vogelperspektive betrachten möchte, kann außerdem in das 86. Stockwerk der Towers fahren (inklusive flughafenähnlicher Sicherheitschecks, farblich getrennten Besucherausweisen und einer maximalen Aufenthaltszeit von 20 Minuten). Leider handelt es sich nicht um eine Aussichtsplattform im Freien, stattdessen betrachtet man die Skyline durch die Fensterscheibe. Nach 20 Minuten ist der ganze Spaß auch schon wieder vorbei. Dennoch beeindruckt der Blick auf die Metropole, in der etwa 1,5 Millionen Menschen leben.
Der Eintritt zu den Petronas Towers kostet pro Person 80 Malaysische Ringgit (4,60 Euro).
Auf der Website findest du die aktuellen Öffnungszeiten sowie Preise.
Money, Money, Money – Einkaufen in Kuala Lumpur
Entlang der Bukit Bintang reiht sich eine Mall an die nächste. Auf der Straße herrscht stets geschäftiges Treiben. Menschen drängen sich im Konsumrausch durch die mehrstöckigen, viel zu stark klimatisierten Einkaufstempel. Eines der größten Einkaufszentren ist das Pavilion, bei dem ich schon 20 Minuten gebraucht habe, um mich überhaupt zu orientieren (wenn ein Geschäft auf der Orientierungstafel die Nummer 23.03.25 hat, ist das nicht gerade hilfreich). Auf unzählige Stockwerke verteilt ist hier jede bekannte Marke vertreten. Ein Geheimtipp ist die australische Modekette „Cotton on“, die ähnlich wie H&M modische und leistbare Kleidung anbietet. Nach dem Besuch der Towers und mehreren Stunden Einkaufswahnsinn bin ich in freudiger Erwartung auf mein Hotelbett.
Early bird im Vogelpark
Es ist Punkt 09:00 Uhr, als wir vor dem Eingang des Vogelparkes aus unserem Taxi steigen. Keine anderen Touristen weit und breit in Sicht. Entweder liegt es an der Uhrzeit oder daran, dass wir wochentags unterwegs sind. Wir sind jedenfalls gespannt auf den Besuch, denn in diesem Park gibt es eine Besonderheit: Die meisten Tiere bewegen sich frei innerhalb einer gigantischen Voliere. Die 8,5 Hektar große Anlage ist idyllisch angelegt und naturgetreu bepflanzt. Neben Papageien, Flamingos, Emus, ganz vielen Storcharten und Pfauen sowie anderen kleineren asiatischen Vögeln beherbergt der Park auch verschiedene Arten von Tukanen und Nashornvögeln. Man muss sich erst einmal daran gewöhnen, dass es kaum Gehege gibt und plötzlich ein riesiger Vogel den Weg kreuzt. Kritisch anmerken muss ich, dass dennoch bestimmte Tiere in zu kleinen Käfigen gehalten werden. Strenge Vorgaben wie in europäischen Zoos gibt es hier scheinbar nicht.
Auf der Website findest du die aktuellen Öffnungszeiten sowie Preise.
Batu Caves: zwischen Affen und Hindu-Statuen
Im Anschluss an den Vogelpark fahre ich zu den Batu-Höhlen. Da die Höhlen etwa 13 km außerhalb der Stadt liegen, benötige ich beinahe eine Stunde Anfahrtszeit. Endlich angelangt, müssen bei brütender Hitze insgesamt 272 Stufen zum Haupttempel überwunden werden. Schon bei der Ankunft sticht die imposante 43 Meter hohe, goldene Statue der Hindu-Gottheit Murga ins Auge. Sie ist die zweithöchste der Welt (nur in Nepal steht eine größere Statue) und wohl der wahre Grund, weshalb so viele Menschen hierherkommen.
Die erste Höhle, die man betreten kann, ist die sogenannte „Dark Cave“. Diese Höhle bietet ein sehr sehenswertes Öko- und Höhlensystem mit seltenen Tieren, das der Öffentlichkeit lange Zeit nicht zugänglich war. Doch was für Tiere! Auf der Informationstafel beim Eingang wird auf eine besonders seltene, riesige Spinnenart verwiesen. Da es wohl kaum etwas gibt, das mich schneller in die Flucht schlägt, als achtbeinige Gefährten, fällt diese Besichtigung leider ins Wasser.
Die Kalksteinhöhlen der Batu Caves beherbergen in der berühmten „Temple Cave“ mehrere Hindu-Tempel, welche das Kernstück der Höhlenanlage darstellen. Ein Großteil der Schreine spieglt den Sieg wider, welchen Gott Murugan feierte, als er den Dämon Soorapadam besiegte. Ich muss zugeben, dass ich nach dem schweißtreibenden Treppenaufstieg etwas enttäuscht vom Anblick des Haupttempels bin, vielmehr beeindruckt die riesige Höhle selbst. In der Ramayana Cave werden darüber hinaus verschiedene Szenen aus dem indischen Epos „Ramayana“ in Form von lebensgroßen Figuren gezeigt. Zum Eingang gelangst du vorbei an der grünen, 15 Meter hohen, Statue des Affenkönigs Hanuman und über die Brücke. Im Inneren liegt eine riesige Statue von Kumbhakarna, dem Bruder des Ravana. Die Treppe führt hinauf zu einem Schrein, der einen Stalagmiten als Symbol für Shiva zeigt.
Die Batu Caves sind bei freiem Eintritt zu besichtigen. Nur die Ramayana Cave kostet 5 Malaysische Ringgit (1,08 Euro).
Ein Einkaufsbummel durch die Petaling-Street
Gefälschte Handtaschen, günstige Kleidung, Koffer, Elektronikartikel oder Uhren – auf der Jalan Petaling (Petaling Street) werden Schnäppchenjäger garantiert fündig. Doch auch wenn man der billigen Ware nichts abgewinnen kann, besteht der Reiz dieses Nachtmarkts darin, einfach umherzuschlendern und die Eindrücke, Geräusche und Energie auf sich wirken zu lassen. Oder mit etwas Abenteuerlust das ein oder andere traditionell chinesische Gerichte zu probieren.
Wer gerne handelt, kann hier sein Talent im Feilschen unter Beweis stellen. Nicht jeder Verkäufer lässt sich darauf ein, wenn dann aber doch einer mitmacht, kann es richtig spaßig werden. Wir haben auf der Petaling Street einige Souvenirs gekauft und dabei einen sehr guten Preis ausgehandelt. Mit stolz geschwellter Brust trägt man dann die Einkäufe nach Hause. Wie viel „Schnäppchen“ der Kauf wirklich war, wird man nie erfahren, aber darum geht es ja nicht. Chinatown hat überdies einige schöne Kolonialbauten zu bieten, ist aber ansonsten gerade abends ziemlich schmuddelig und ein bisschen zwielichtig.
Mit meiner Abreise aus Kuala Lumpur endet mein Trip durch Malaysia. Weiter geht es nun in Richtung Thailand, genauer gesagt nach Chiang Mai.
Zum Blogbeitrag über den White Temple