Tuk Tuks knattern durch die überfüllten Straßen, Motorenlärm mischt sich mit dem lauten Gedonner des Skytrains. Von den Garküchen strömt ein aufdringlicher Geruchscocktail herbei, Menschenmassen schieben sich ungeduldig durch die engen Straßen. Bettler und Straßenverkäufer versuchen ihr Glück bei den Passanten. Und doch hat Bangkok abseits von Ping-Pong-Shows, Ladyboys, Rooftop-Bars und Shopping Malls einige kulturelle Leckerbissen zu bieten.
In diesem Artikel möchte ich dir meine Lieblingstempel in Bangkok vorstellen, die du bei einem Besuch der Millionenmetropole keinesfalls verpassen solltest.
Wat Arun (Tempel der Morgenröte)
Dieser schöne Tempel liegt am westlichen Ufer des Flusses Chao Phraya und ist am besten mit dem Express-Boot (orange), welches bei der Haltestelle Tha Thien Pier anlegt, zu erreichen. Von dort aus startet die Fähre zum Wat Arun Pier. Nach dem Fall des Königreichs Ayutthaya übernahm König Taksin die Kontrolle über das Land und gründete 1768 einen königlichen Palast sowie einen Tempel, um den Smaragd-Buddha aufzunehmen, welcher mittlerweile im Wat Phra Kaeo aufbewahrt wird. Der gesamte Komplex ist mit kunstvollen Mosaiken aus edlem chinesischen Porzellan, Muschelschalen und farbigen Glasstücken verziert, die sich zu raffinierten Blumenmustern arrangieren. Das auffälligste Bauwerk im Wat Arun ist der 82 Meter hohe Tempelturm, der sogenannte Prang, welcher sich nach oben hin verschlankt. Im Wat Arun heißt er Phra Prang. Die Stufen sind wirklich sehr steil, doch der Blick von oben entschädigt für den strapaziösen Aufstieg.
Um den Wat Arun besuchen zu können, muss man einen Eintrittspreis von 50 Baht (1,39 Euro) entrichten. Die Fahrt mit dem Express-Boot kostet ca. 15 Baht (0,43 Euro).
Wat Pho (Tempel des liegenden Buddha)
Die älteste und größte Tempelanlage Bangkoks ist der sogenannte Wat Pho, dessen Ursprünge bis ins 17. Jahrhundert zurück reichen. Der Grund für den nicht abreißenden Besucherstrom ist eine gewaltige liegende Buddhastatue im Inneren des Tempels. Das 46 Meter lange und 15 Meter hohe Bildnis Buddhas wurde im 19 Jahrhundert von König Rama III. aus Ziegelsteinen gemauert, die Außenfläche ist mit Gips verputzt sowie mit Blattgold überzogen. Mit diesen Ausmaßen ist der Liegende Buddha beinahe zu groß für sein Zuhause und auch nur mit sehr viel Mühe auf ein Foto zu bekommen. Die liegende Stellung symbolisiert übrigens das Eintreten Buddhas ins Nirwana.
Sehenswert ist darüber hinaus eine Gruppe von vier 42 Meter hohen Tempeltürmen (Prangs), die mit bunten Mosaiken aus Keramik gefliest sind. Im Wat Pho gibt es über 1000 einzelne Buddhafiguren, das älteste Zentrum für öffentliche Lehre sowie das nationale Zentrum für thailändische Medizin und Thaimassage. Die sterblichen Überreste von König Rama I. werden im Phra Ubosot aufbewahrt.
Zum Wat Arun gelangt man ebenfalls mit dem orangenen Express-Boot, wobei man bei der Station Tha Thien aussteigt. Von dort aus muss man nur mehr ein paar Minuten gehen, einfach immer der Menschenmasse nach. Der Eintritt in den Wat Pho kostet 200 Baht (5,56 Euro) pro Erwachsenem.
Großer Palast und Wat Phra Kaeo
Man war nicht in Bangkok, wenn man nicht zumindest den Königspalast besucht hat. Egal, wie wenig man sich für Tempel interessiert, der Palast ist ein Muss! Der Prachtbau war früher die offizielle Residenz des Königs von Siam und dient heute vorwiegend zeremoniellen Zwecken. 1782 wurde der Komplex geweiht, im selben Jahr wurde Bangkok zur Hauptstadt erklärt. Die Palastanlage besteht aus vier Bereichen, dem Wat Phra Kaeo Tempel Bezirk, dem Äußeren Hof, dem Zentralen Hof und dem Inneren Hof. Zur Anlage gehört auch der Tempel des Königs, der Wat Phra Kaeo, welcher das National-Heiligtum Thailands beherbergt. Dieses ist der Smaragd-Buddha, eine nur 66 Zentimeter große Buddha-Figur aus Jade, die im Tempel auf einem 11 Meter hohen vergoldeten Altar thront.
Es funkelt und glitzert soweit das Auge reicht. Glänzende Spiegelmosaiken, mit Gold, Silber und Edelsteinen übersäte Wände sowie feingliedrige goldene Statuen prägen das Bild des Wat Phra Kaeo. Mythologische Wesen und gigantische Yaksha-Statuen bewachen das Nationalheiligtum. Detailreiche Schnitzereien an Giebeln und Pfeilern zeugen von der hohen Handwerkskunst, während edle Perlmutteinlagen oder Lackmalereien Fenster und Türen schmücken. Imposant ist auch der goldene Phra Sri Ratana Chedi, ein glockenförmiger Teil des Tempels, in dem Bruchstücke des Brustbeins von Buddha als Reliquien aufbewahrt werden.
Die Highlights der Tempelanlage sind:
- Tempel des Smaragd Buddha (Wat Phra Kaeo)
- Goldener Chedi (Phra Si Rattana Chedi)
- Royal Pantheon (Prasat Phra Thep Bidon)
- Bibliothek mit heiligen Schriften (Phra Mondop)
- Mausoleum der königlichen Familie (Hor Phra Nak)
Für den Königspalast und Wat Phra Kaeo bezahlt man eine Eintrittsgebühr von 500 Baht (13,91 Euro) pro Person. Um zum Königspalast zu kommen, fährt man mit dem Expressboot (orange oder grün) zum Tha Chang Pier. Für die Fahrt mit dem Boot bezahlt man je nach Linie etwa 14 bis 20 Baht (0,43 bis 0,57 Euro).
Tipps für den Tempelbesuch:
Außerhalb der Mauern des Königspalastes sind immer zahlreiche Schlepper unterwegs, Diese versuchen, Touristen unter dem Vorwand, der Palast sei geschlossen, woandershin zu bringen – meist in ein Geschäft, von dem sie Provisionen für getätigte Einkäufe bekommen. Selbstverständlich tarnen sie dieses Vorhaben, indem sie eine besonders günstige Stadtrundfahrt mit dem Tuk Tuk anbieten. Verräterisch ist auch, dass die Betrüger meist sehr gut Englisch sprechen.
Im Tempel ist die Kleiderordnung zur respektieren, d.h. die Schultern sowie die Knie müssen bedeckt sein. Wer sich im Palast nicht in eine lange Schlange reihen möchte, kleidet sich vorab dementsprechend bzw. bringt selbst Tücher oder Ähnliches mit.
Mehr zu den Ausgehmöglichkeiten und Shopping-Tempeln in Thailand erfährst du in einem weiteren Beitrag.
Zum Bangkok-Blogartikel